05. Dezember 2023

Die Bodenkundliche Gesellschaft der Schweiz kürt die Parabraunerde im Wald zum Boden des Jahres 2024.

Die Humusformen in den Auflagehorizonten sind im Wald von besonderem Interesse. Dies steht im Kontrast zu landwirtschaftlich genutzten Böden (vgl. Boden des Jahres 2023), wo organische Auflagehorizonte meistens fehlen. Mull, Moder und Rohhumus sind die drei häufigsten Humusformen der Schweiz in den Auflagehorizonten nichtvernässter Waldböden. Die Humusform gibt Auskunft über die biologische Aktivität im Oberboden, die von der Temperatur, der Feuchtigkeit, der Art und Zusammensetzung der schwer zersetzbaren Vegetationsrückstände, der sogenannten Streu, sowie von chemischen Bodenverhältnissen beeinflusst wird. Parabraunerden wie in Bülach/Lindi (ZH) sind Braunerden, bei denen Ton aus dem Oberboden in den Unterboden verlagert wird. Durch diese Tonverlagerung ist der Oberboden fahl und der Unterboden intensiv braun.
 

Die BGS macht den Boden sichtbar
 

Boden ist das Ergebnis natürlicher Prozesse und bildet die oberste Schicht der Erdkruste. Diese von einigen Zentimetern bis zu wenigen Metern dünne und verletzliche Haut unseres Planeten bildet eine der wichtigsten Grundlagen für Mensch und Umwelt. Böden sind eine knappe und nicht erneuerbare Ressource. Sie besitzen einen grossen ökologischen und ökonomischen Wert. Böden erfüllen zahl-reiche Funktionen und erbringen für die Gesellschaft lebenswichtige Leistungen. Jedes Jahr rückt die BGS einen Bodentyp in den Fokus, um auf die Verletzlichkeit und den nötigen Schutz von Böden aufmerksam zu machen.